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Wie ein Sommerurlaub - Rezension zu "Das Honigmädchen"

 

 

 

Das Cover zu diesem Roman gefällt mir sehr gut, weil es einfach so wunderbar passt. Es bildet den Sommer ab - Ruhe, Entspannung, Erholung und irgendwie auch ein Stück Freiheit.

Auch die Innenseiten der Klappenbroschur sind sehr schön gestaltet - weite Lavendelfelder, die den Leser von Urlaub träumen lassen.

Die Autorin Claudia Winter ist ein Genussmensch und das spiegelt sich auch in ihren Büchern wieder, denn diese sind Genussbücher. Aber von vorn: "Das Honigmädchen" ist ein Liebesroman, ja. Aber kein kitschiger Sie-lieben-sich-aber-es-gibt-so-viele-Probleme-und-am-Ende-bekommen-sie-sich-doch-Roman. In diesem Buch geht es um verschiedene Arten von Liebe und genau das macht es so besonders.

Zum einen hat die alleinerziehende Camilla alle Hände voll zu tun, einen Zugang zu ihrer 15jährigen Tochter Marie zu bekommen. Unterstützung, wenn auch zunächst ungebeten, erfährt sie von ihrem Nachbarn Tobias, den sie äußerst nervig findet. Dazu kommt, dass sie auch noch versucht, ihrem Vater zu beweisen, dass eine gute Geschäftsfrau in ihr steckt. Gemeinsam verschlägt es Camilla, Marie und Tobias nach Südfrankreich in ein kleines Bergdorf. Dort lernen sie Henri kennen, der mit Leidenschaft Honig produziert und dessen Vergangenheit eine große Rolle spielt.

Diese vier Hauptprotagonisten hat Claudia Winter in eine sommerlich-leichte Geschichte verpackt und an einen Schauplatz versetzt, der Urlaubssehnsucht in mir hervorgerufen hat. Camilla mochte ich von Anfang an, auch wenn sie oftmals zu unentspannt in einigen Situationen war. Zugegebenermaßen war sie nicht mein Lieblingsprotagonist. Diese Rolle hat nämlich Henri eingenommen. Der ältere Herr ist zwar eher knurrig und dickköpfig, aber gerade das macht ihn so sympathisch. Besonderes Augenmerk legt die Autorin auch immer auf die Nebencharaktere in ihren Romanen. In "Das Honigmädchen" begegnen den Lesern  viele verschiedene Personen, die zwar manchmal eigenartig sind, die aber die Geschichte ungemein bereichern. Und egal, ob Haupt- oder Nebenrolle - Claudia Winter hat allen auf gewohnt liebevolle Weise Leben eingehaucht.

Der Schreibstil der Autorin sorgt dafür, dass man das Gefühl hat, selbst inmitten von unendlichen Lavendelfeldern zu stehen. Wenn man richtig in dieses Buch abtaucht, und das kann man, hat man sogar den sommerlichen Geruch Südfrankreichs in der Nase.

 

Fazit:

Wie gesagt, ist "Das Honigmädchen" mehr als eine simple Lovestory zwischen Mann und Frau. Es beschreibt ebenso die Liebe innerhalb der Familie und auch die Leidenschaft und Hingabe für einen Beruf. Im Grunde nimmt diese Form von Liebe sogar einen größeren Stellenwert in diesem Roman ein.

Dieses Buch lässt sich leicht und flüssig lesen und schenkt dem Leser ein rundum gutes Gefühl. Wen also Liebesromane in Verbindung mit Familiengeschichten und einem gewissen Urlaubsfeeling interessieren, sollte schnell zu diesem süßen Roman greifen.

Und wem das Lesen allein nicht reicht, der kann im Anschluss die Rezepte nachkochen, die die Autorin wie immer ans Ende des Buches gestellt hat.

 

4,5 Sterne


Bibliografische Infos

Titel: Das Honigmädchen

Autor/in: Claudia Winter

Verlag: Goldmann Verlag

ISBN: 978-3-442-48574-1

Seiten: 448

ET: 2019-03


Dieses Buch erhielt ich als Rezensionsexemplar vom Goldmann Verlag! Vielen Dank.

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