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Fremdgebloggt mit Tapsis Buchblog - Rezension zu Gottes rechte Hand

 

 

 

Titel: Gottes rechte Hand 

Autor: Rhena Weiss 

Reihe: Michaela Baltzer 

Band: 2 

Seiten: 416 

Verlag: Goldmann 

ISBN: 978-3442485789

In Wien werden 2 Männer auf brutale Weise hingerichtet. Michaela Baltzer vom LKA und ihr Team wissen zunächst nicht, wo sie ansetzen sollen. Bis sie herausfinden, dass das erste Opfer seine Frau brutal misshandelt hat. Könnte die Ehefrau aus Wut ihren Mann ermordet haben? Doch wie passt der zweite Mord ins Bild? Schon bald müssen die Ermittler feststellen, dass nichts so ist, wie es scheint...

 

"Gottes rechte Hand" ist der zweite Fall für Michaela Baltzer, aber mein erster Thriller, den ich von Rhena Weiss lese. Der Vorgänger "Das Böse in Euch" liegt noch ungelesen bei mir. Auch ohne Vorwissen kann man den zweiten Fall genießen. Rhena Weiss nimmt ihre Leser mit auf eine blutige Reise durch Wien, erfindet das Thriller-Rad allerdings nicht neu und bleibt bei Altbewährtem.

 

Eine kleine Warnung vorab: Der Klappentext verrät sehr viel vom gesamten Buch und verdirbt so die Spannung. Wer sich also die Überraschung bewahren möchte, sollte den Text nicht zu genau studieren.

 

Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler berichtet. Dabei lernt man nicht nur Michaela Baltzer, die mit ihrer Nichte Valerie zusammenlebt, kennen, sondern bekommt kapitelweise auch Einblick in die Gedanken des Täters. Gerade diese Mischung hat es mir von Beginn an angetan, denn ich mag es sehr, wenn beide Seiten der Tat beleuchtet werden.

 

Die Figuren sind mir direkt ans Herz gewachsen. Michaela ist eine wunderbar bodenständige, etwas eigenbrötlerische, aber herzensgute Frau, die mit ihrer Nichte Valerie, deren Eltern in Afrika unterwegs sind, zusammen lebt. Der Teenager stellt das Leben der Ermittlerin auf den Kopf, ohne dabei in die gern bedienten Klischees zu verfallen. Das fand ich erfrischend. Auch Doris, die Partnerin von Michaela, war mir sofort sympathisch. Rhena Weiss hat mich durch ihre herrlich normalen Charaktere überzeugen können. Es gibt keinen Säufer, keinen vom Leben gezeichneten Cop und keine bösen Vergangenheiten. Das Team wirkt herrlich normal und machte es mir so sehr leicht, mit ihnen zu ermitteln.

 

Die Story wirkt sehr ruhig, fesselte mich aber von Beginn an. Rhena Weiss erschafft weder eine neue Art von Täter, noch neue Motive oder neue Vorgehensweisen. Der Thriller war für mich wie eine lieb gewonnene Wiederholung. Es war alles schon mal da, aber ich fühlte mich wohl und wollte dennoch wissen, wie es weitergeht. Dass die minderjährige Nichte Einblick in alle Ermittlungsakten erhält und sogar selbst im kleinen Rahmen ermitteln darf, stieß mir zwar sauer auf, passte aber zum gesamten Buch. Meine Lesefreude schmälerte es nur wenig. 

 

Der Stil der Autorin ist sehr gut und flüssig zu lesen. Ihre Erzählweise ist ruhig, detailgetreu und bekommt durch die Einbindung von österreichischen Redewendungen einen ganz eigenen Charakter. Toll!

Fazit: Gott will Gerechtigkeit. Ich kann den Thriller trotz meiner Kritikpunkte empfehlen.

 

 

 

Neugierig geworden? Eine Leseprobe findet Ihr hier


Diese Rezension wurde ursprünglich am 25.08.2017 auf meinem alten Blog www.muffins-light-side.blogspot.de veröffentlicht.

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