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Entschuldigung, darf ich mal kurz stören ...#18

 

 

 

 

 

 

 

... Linus Geschke

 

 

Heute begrüße ich erstmalig einen Herren in dieser Rubrik. Wow, das ist nach 17 Frauen jetzt wirklich eine Premiere. Ich habe mir aber vorgenommen, das zu ändern und auch schon den einen oder anderen Autor im Visier.

Auf Linus Geschke wurde ich über den Vierteiler "Die Akte Zodiac" aufmerksam. Meine Rezension dazu könnt ihr HIER nachlesen. Nachdem ich jetzt noch ein weiteres Buch von ihm gelesen habe, ist es an der Zeit, dem sympathischen Kölner ein paar Fragen zu stellen...

Welches war dein Lieblingsbuch als Kind?

So ein richtiges Lieblingsbuch hatte ich als Kind nicht, aber immer eine Tendenz zu den frühen Vertretern der amerikanischen Literatur: Mark Twain beispielsweise mit seinen Figuren Tom Sawyer und Huckleberry Finn oder auch „Moby Dick“ von Herman Melville – obwohl ich den tieferen Sinn dahinter damals sicher noch nicht verstanden habe.

 

Welches Buch mochtest du in letzter Zeit besonders?

Im Moment stehe ich ziemlich auf die Sean Duffy-Reihe von Adrian McKinty: Klassische Krimis, direkt und schnörkellos, die im Belfast der 1980er Jahre spielen. Zum einen sind die Fälle alle gut durchdacht und extrem spannend, zum anderen bieten sie ein fantastisches Zeit- und Lokalkolorit, da sie gut in den damals herrschenden Nordirland-Konflikt eingebunden sind. 
Von deutschen Autoren hat mich „Still“ von Zoran Drvenkar zuletzt sehr beeindruckt, ebenfalls „Mädchenwiese“ von Martin Krist oder die Bücher von Elisabeth Herrmann, die ich aufgrund des Schreibstils sehr mag.

 

Von welchem Buch warst du eher enttäuscht?

Ganz klar: „Die Stille vor dem Tod“ von Cody McFadyen, den ich sonst sehr gerne lese! Dieses Buch aber ist so überkonstruiert, so langatmig, so voller Logikfehler, dass ich mich ernsthaft frage, ob er es wirklich selbst geschrieben hat.

 

Für wie wichtig oder unwichtig hältst du Social Media Plattformen wir Facebook, Twitter & Co.?

Ich halte diese Plattformen für wichtig, da sie nach den Lesungen im Buchhandel den engsten Kontakt zu den eigenen Leserinnen und Lesern ermöglichen. Ich freue mich immer, wenn ich Nachrichten bekomme, und nehme mir auch gerne die Zeit, diese zu beantworten. Einige der dadurch entstandenen Kontakte will ich echt nicht mehr missen…

 

Welches deiner Bücher bedeutet dir am meisten und weshalb?

Immer das nächste 😊
Ansonsten wahrscheinlich „Die Lichtung“, der erste Band der Jan Römer-Reihe, in dem der Journalist einen Mord aufzuklären versucht, der in den 80er Jahren in seiner Jugendclique begangen wurde. Gerade die Rückblenden in diese Zeit haben mir beim Schreiben viel Spaß gemacht und sind sicher auch die Kapitel in meinen Büchern, die den stärksten autobiografischen Touch haben.

 

Liest du lieber „altmodisch“ Print oder „neumodisch“ E-Book?

Lieber lese ich altmodisch Print, häufiger jedoch mittlerweile auf dem Reader – ich bin beruflich oft auf Reisen und der verträgt sich halt eher mit der Freigepäckgrenze!

 

Was liest du zur Zeit?

„Corruption“ von Don Winslow. Gefällt mir ganz gut, wenn es auch bei weitem nicht an sein Meisterwerk „Tage der Toten“ heranreicht – aber welches Buch tut das schon?

 

Was ist deine Lieblingsbeschäftigung, wenn du nicht schreibst?

Zum einen gehe ich gerne Tauchen – ein Hobby, was mich an die schönsten Orte der Welt und irgendwann auch zu meinem Beruf als Reisejournalist geführt hat. Außerdem bin ich der komplette Serienjunkie: Dank „Netflix“ und „Amazon Prime“ und Serien wie „House of Cards“, „Die Sopranos“ oder „Game of Thrones“ merkt man erst, wie schlecht deutsche Serienunterhaltung wirklich ist. (AMEN!)

 

Mit wem würdest du gern einen Tag tauschen und warum?

Mit Donald Trump. Und an meinem einzigen Tag als Präsident würde ich a) versuchen, herauszubekommen, wer hinter dem Mord an John F. Kennedy steckt und b) ein Gesetz erlassen, welches Donald Trump verbietet, am nächsten Tag wieder Präsident zu sein. (Das wäre super!)

 

Wer oder was ist deine wichtigste Inspiration?

Habe ich nicht. Wenn überhaupt, versuche ich, die Bücher zu schreiben, die ich als Leser gerne lesen würde.

 

 

Vielen Dank lieber Linus, dass du dir Zeit für meine Fragen genommen hast.

 

 

 

© Marc Hillesheim

ÜBER DEN AUTOR

Linus Geschke wurde 1970 geboren und lebt und arbeitet in Köln als freier Journalist für führende deutsche Magazine und Tageszeitungen, wie z. B. Spiegel Online und die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Er verfasst Tauch- und Reisereportagen für das Magazin „unterwasser“, wofür er bereits mehrere Journalistenpreise gewonnen hat.

 

 

 

 

 

 

 

WERKE 

Die Lichtung (Jan-Römer-Krimi 1), 2014-01 gelesen

Und am morgen waren sie tot (Jan-Römer-Krimi 2), 2016-03

Die Akte Zodiac Folge I bis IV, 2016-10 gelesen

Das Lied der toten Mädchen (Jan-Römer-Krimi 3), 2018-01

 

Sachbücher

Mitten im Blau:Tauchsafaris in Ägypten, 2011-01

Unter Wasser: 24 Tauchplätze, de jeder Taucher gesehen haben muss, 2016-10

 

 

 


Diese Rezension wurde ursprünglich am 17.08.2017 auf meinem alten Blog www.muffins-light-side.blogspot.de veröffentlicht.

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